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Rizinusöl Arzneimittelgruppen Abführmittel

Rizinusöl ist ein fettes Öl, das aus den Samen des Wunderbaums Ricinus communis durch Kaltpressung gewonnen wird. Es ist innert einiger Stunden abführend und wird oral zur kurzfristigen Behandlung der Verstopfung eingesetzt. Rizinusöl soll nicht an Schwangere verabreicht werden, weil es die Geburt einleiten kann. Zu den möglichen unerwünschten Wirkungen gehören Verdauungsbeschwerden und allergische Reaktionen. Das lebensgefährliche Gift Rizin, das in den Samen vorkommt, ist im Rizinusöl nicht enthalten.

synonym: Ricini oleum, Ricini oleum virginale, Natives Rizinusöl, Ricinusöl, Castor oil, Christuspalmöl, Castoröl

Produkte

Rizinusöl ist in Apotheken und Drogerien als Offenware erhältlich.

Gewinnung

Natives Rizinusöl ist das aus den Samen des Wunderbaums Ricinus communis L. aus der Familie der Wolfsmilchgewächse durch Kaltpressung gewonnene fette Öl. Ein geeignetes Antioxidans kann zugesetzt sein. Raffiniertes Rizinusöl wird durch Reinigung aus dem nativen Öl hergestellt.

Eigenschaften

Rizinusöl liegt als klare, fast farblose bis schwach gelbe, viskose, hygroskopische Flüssigkeit vor. Der Geschmack ist zunächst mild, dann kratzend, der Geruch schwach ausgeprägt. Rizinusöl ist im Unterschied zu anderen Ölen relativ polar und mischbar mit Essigsäure 99 % und Ethanol 96 %. Es soll vor Licht geschützt, in dicht verschlossenen, dem Verbrauch angemessenen und möglichst vollständig gefüllten Behältnissen aufbewahrt werden. Die Triglyceride im Öl enthalten einen hohen Anteil Ricinolsäure.

Wirkungen

Rizinusöl hat abführende Eigenschaften. Die Wirkungen beruhen auf der Anregung der Darmbewegungen, der Sekretion von Flüssigkeit in den Darm und der Hemmung der Wiederaufnahme der Flüssigkeit.

Anwendungsgebiete

Zur kurzfristigen und symptomatischen Behandlung einer Verstopfung. Rizinusöl wird unter anderem auch als pharmazeutischer Hilfsstoff, als Hautpflegemittel, für Kosmetika und als Lösungsmittel eingesetzt. Technisch ist es zum Beispiel als Schmieröl in Gebrauch.

Dosierung

Gemäss der Literatur liegt die übliche Dosis bei 1-2 Esslöffeln. Die Wirkung tritt nach 2 bis 4 Stunden ein. Bei geringeren Dosen von 1-2 Teelöffeln ist mit einem verzögerten Wirkungseintritt zu rechnen.

Kontraindikationen

Eine Verabreichung während der Schwangerschaft kann zur Einleitung der Geburt führen. Eine vollständige Liste der Vorsichtsmassnahmen liegt uns nicht vor.

Interaktionen

Der mögliche Kaliumverlust kann bei längerfristiger Verabreichung die Wirkungen von Herzglykosiden wie Digoxin verstärken. Andere Arzneimittel sollen nicht zum selben Zeitpunkt, sondern in einem zeitlichen Abstand eingenommen werden.

Unerwünschte Wirkungen

Zu den möglichen unerwünschten Wirkungen gehören Verdauungsbeschwerden wie Durchfall, Übelkeit und Bauchschmerzen sowie selten allergische Reaktionen. Bei längerer Verabreichung ist mit Elektrolytverlusten zu rechnen.

Das lebensgefährliche Gift → Rizin, das in dem Samen des Wunderbaums vorkommt, ist aufgrund des Herstellungsprozesses nicht im Rizinusöl enthalten. Es verbleibt in den Überresten der Samen. Wir empfehlen, Rizinusöl nicht selbst herzustellen, weil die Samen giftig sind.

siehe auch

Rizin, Fette Öle, Undecylensäure

LiteraturAutor

Interessenkonflikte: Keine / unabhängig. Der Autor hat keine Beziehungen zu den Herstellern und ist nicht am Verkauf der erwähnten Produkte beteiligt.

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Der Autor dieses Artikels ist Dr. Alexander Vögtli. Dieser Artikel wurde zuletzt am 8.12.2023 geändert.
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