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Polyphenole Arzneimittelgruppen Pflanzeninhaltsstoffe

Polyphenole sind eine grosse und heterogene Gruppe sekundärer Pflanzeninhaltsstoffe. Sie finden sich zum Beispiel in Früchten, im Gemüse, in Genussmitteln und in Arzneidrogen. Polyphenole zeichnen sich durch mehrere Phenolgruppen in den Molekülen aus. Zu ihnen gehören die Flavonoide, die Phenolcarbonsäuren, Tannine und Stilbene. Polyphenole haben zahlreiche gesundheitsfördernde Effekte und beugen Krankheiten vor. Sie werden auch therapeutisch eingesetzt.

synonym: Pflanzenphenole

Produkte

Polyphenole sind in Lebensmitteln (z.B. Früchte, Gemüse, Samen, Getränke), Nahrungsergänzungsmitteln (Supplemente), Arzneimitteln und Phytopharmaka, Arzneidrogen, Tees (z.B. Schwarztee, Grüntee), Genussmitteln (z.B. Wein, Kakao, Kaffee) und Kosmetika enthalten. Ihre gesundheitsfördernden Eigenschaften werden seit den 1990er-Jahren intensiv untersucht.

Struktur und Eigenschaften

Polyphenole sind natürliche sekundäre Pflanzeninhaltsstoffe, welche sich durch zwei oder mehrere phenolische Gruppen auszeichnen. Es handelt sich um eine heterogene Gruppe mit unterschiedlichen Vertretern. Mit der Nahrung werden Tausende verschiedene Polyphenole aufgenommen. Sie leiten sich von der Shikimisäure und von der Aminosäure Phenylalanin ab. In Pflanzen sind sie unter anderem für die Farben, den Geschmack, die oxidative Stabilität und als Schutz vor Krankheiten wichtig.

Zu den Polyphenolen gehören die Flavonoide mit ihren Untergruppen:

Des Weiteren werden auch die Phenolcarbonsäuren (z.B. Hydroxyzimtsäuren), Gerbstoffe wie die Tannine und Stilbene wie Resveratrol zu den Polyphenolen gezählt. Bekannte Polyphenole sind zum Beispiel Quercetin, Catechine, Epicatechin, Epigallocatechingallat, Hesperidin und Cyanidin. Sie kommen als Glykoside, als Ester, als Polymere und frei vor.

Die Zusammensetzung kann sich bei der Trocknung, Lagerung und Verarbeitung (z.B. Fermentierung) verändern. Der Gehalt in Früchten, Gemüsen und Samen ist sehr unterschiedlich.

Die Abbildung zeigt das Flavonoid Quercetin:

Wirkungen

Polyphenole haben unter anderem antioxidative, allgemein gesundheitsfördernde, lipidsenkende, entzündungshemmende, antitumorale, antidiabetische, thrombozytenaggregationshemmende, venentonisierende, antimikrobielle, neuroprotektive, adstringierende und antihypertone Eigenschaften.

Anwendungsgebiete

Polyphenole sind Bestandteil einer gesunden Ernährung. Sie beugen Krankheiten wie beispielsweise Herz-Kreislauf-Krankheiten, Krebserkrankungen, metabolischen Störungen, neurodegenerativen Erkrankungen, einer Osteoporose und Diabetes mellitus vor.

In der wissenschaftlichen Literatur werden unzählige potenzielle medizinische Anwendungsgebiete diskutiert. Polyphenole können bei vielen chronischen Krankheiten einen positiven Einfluss ausüben.

Einzelne Wirkstoffe haben eine Indikation, in der Schweiz beispielsweise Diosmin und Hesperidin, das halbsynthetische Oxerutin sowie eine Zubereitung aus Heidelbeeren für die Behandlung von Hämorrhoiden und Venenleiden. Es sind viele Phytopharmaka mit Polyphenolen zugelassen.

Zusammenfassend können Polyphenole sehr breit sowohl präventiv als auch therapeutisch verabreicht werden.

Dosierung

Im Rahmen einer gesunden Ernährung mit vielen pflanzlichen Lebensmitteln ist ein ausreichende Einnahme gewährleistet. Ungesunde Lebensmittel mit viel Fetten und Zucker enthalten in der Regel keine und kaum Polyphenole.

Unerwünschte Wirkungen

Polyphenole sind in der Regel gut verträglich.

siehe auch

Phenole, Glykoside

LiteraturAutor

Interessenkonflikte: Keine / unabhängig. Der Autor hat keine Beziehungen zu den Herstellern und ist nicht am Verkauf der erwähnten Produkte beteiligt.

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Der Autor dieses Artikels ist Dr. Alexander Vögtli. Dieser Artikel wurde zuletzt am 3.9.2023 geändert.
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