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Kapuzinerkresse Phytopharmaka Drogenliste

Den Zubereitungen aus dem Kraut der Kapuzinerkresse (Tropaeolum majus) werden traditionell antiinfektive Eigenschaften zugeschrieben. Sie werden unter anderem zur Behandlung von Harnwegsinfektionen und bei Erkältungskrankheiten eingesetzt. Die Tropfen werden in der Regel zwei- bis viermal täglich eingenommen. Zu den möglichen unerwünschten Wirkungen gehören selten auftretende allergische Reaktionen sowie Haut- und Schleimhautreizungen.

synonym: Tropaeolum majus

Produkte

Zubereitungen mit Kapuzinerkresse sind nur in wenigen Arzneimitteln enthalten und als Tropfen erhältlich (z.B. CERES® Tropaeolum majus Urtinktur). Im Jahr 2018 wurden in der Schweiz zusätzlich die Angocin® Filmtabletten zugelassen (Deutschland seit 1958), siehe unter Kapuzinerkressenkrautpulver Meerrettichwurzelpulver.

Stammpflanze

Die Kapuzinerkresse Tropaeolum majus L. aus der Familie der Kapuzinerkressengewächse (Tropaeolaceae) ist eine einjährige, weitkriechende und mitunter auch kletternde Pflanze, die ursprünglich aus Peru stammt.

Arzneidroge

Als Arzneidroge wird das Kapuzinerkressenkraut verwendet, Tropaeoli herba. Es besteht aus den getrockneten, zerkleinerten oder geschnittenen, oberirdischen Teilen von Tropaeolum majus L. Aus der Droge werden unter anderem Extrakte und Tinkturen hergestellt.

Inhaltsstoffe

Zu den Inhaltsstoffen der Arzneidroge gehören das ätherische Öl mit seinen Senfölglykosiden, Oxalsäure, Polyphenole und Vitamin C.

Wirkungen

Den Zubereitungen aus dem Kraut oder den Blättern der Kapuzinerkresse werden traditionell antiinfektive Eigenschaften zugeschrieben. Viele Pflanzen aus der Familie der Kreuzblütengewächse produzieren als Frassschutz Senfölglycoside (Glucosinolate). Sie werden in der Vakuole gespeichert. Erst beim Verletzen der Zellen entstehen daraus enzymatisch die scharf schmeckenden Senföle (Isothiocyanate). Sie sind sehr reaktiv und für viele Organismen giftig, denn sie reagieren mit Proteinen auf der Oberfläche von Krankheitserregern, so dass diese geschädigt werden. Daher gelten Senföle als „natürliche“ Antibiotika.

Anwendungsgebiete

Traditionell zur Behandlung von Harnwegsinfektionen und Erkältungskrankheiten.

Dosierung

Gemäss der Packungsbeilage. Von den CERES® Tropfen werden 2 bis 4 mal täglich 2 bis 5 Tropfen eingenommen.

Kontraindikationen

Isothiocyanate sind in höheren Konzentrationen giftig. Mit den natürlichen pflanzlichen Produkten werden die gefährlichen Mengen aber nicht erreicht. Senföle sind scharf und für Kinder und Säuglinge nicht geeignet. Nicht bei Magen- und Darmgeschwüren oder Nierenerkrankungen anwenden. Bei länger anhaltenden Beschwerden soll ein Arzt oder eine Ärztin konsultiert werden. Die vollständigen Vorsichtsmassnahmen sind von den Herstellern erhältlich.

Interaktionen

Benzylisothiocyanate können die Alkoholtoleranz vermindern. Daher sollen Produkte mit Kapuzinerkresse nicht zusammen mit Alkohol eingenommen werden.

Unerwünschte Wirkungen

Benzylsenföl kann bei empfindlichen Personen zu Haut- oder Schleimhautreizungen (Magen-/Darmbeschwerden) führen, wie z.B. Übelkeit, Oberbauchdruck, Durchfall, Blähungen und Sodbrennen. Um diese Beschwerden zu reduzieren, sollten die Präparate nach dem Essen mit viel Flüssigkeit eingenommen werden.

siehe auch

Senf, Senfölglykoside

LiteraturAutor

Interessenkonflikte: Keine / unabhängig. Der Autor hat keine Beziehungen zu den Herstellern und ist nicht am Verkauf der erwähnten Produkte beteiligt.

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Der Autor dieses Artikels ist Dr. Alexander Vögtli. Dieser Artikel wurde zuletzt am 4.9.2023 geändert.
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