Vision Autor Werben SPENDEN ♥ Newsletter Angebote

Fipronil Arzneimittelgruppen Tierarzneimittel Phenylpyrazole

Fipronil ist ein Insektizid aus der Gruppe der Phenylpyrazole, das bei Hunden und Katzen zur Vorbeugung und Behandlung eines Befalls mit Flöhen, Zecken und Haarlingen eingesetzt wird. Das Arzneimittel wird üblicherweise als Spot-on-Präparat auf den Rücken der Tiere gegeben und verteilt sich im Fell. Aufgrund der guten Bindung an das Haarkleid und der kontinuierlichen Freisetzung aus den Talgdrüsen ist Fipronil über Wochen wirksam. Zu den möglichen unerwünschten Wirkungen gehören ein verstärkter Speichelfluss sowie lokale Hautreaktionen. Bei einer Überdosierung ist eine Vergiftung möglich.

synonym: Fipronilum

Produkte

Fipronil ist in der Schweiz als Lösung zum Auftropfen (Spot-on) und als Spray für Hunde und Katzen im Handel (z.B. Frontline®, Eliminall®). Es ist als Tierarzneimittel erhältlich und seit dem Jahr 1995 zugelassen.

Fipronil ist auch in Kombinationspräparaten zusammen mit dem Juvenilhormon-Analog S-Methopren enthalten, welches die Entwicklung unreifer Stadien der Insekten hemmt und so zusätzlich Eier und Larven abtötet (Frontline® Combo).

Struktur und Eigenschaften

Fipronil (C12H4Cl2F6N4OS, Mr = 437.1 g/mol) ist ein lipophiles, fluoriertes und chloriertes Phenylpyrazolderivat. Es liegt als weisses Pulver mit einem modrigen Geruch vor, das in Wasser schlecht löslich ist. Fipronil ist struktruell eng mit dem Nachfolger Pyriprol (Prac-tic®) verwandt.

Wirkungen

Fipronil (ATCvet QP53AX15 ) ist ein Breitspektrum-Insektizid, das unter anderem Flöhe, Läuse, Zecken, Haarlinge, Kakerlaken, Termiten, Ameisen, Feuerameisen und Maulwurfsgrillen abtötet. Die insektiziden und akariziden Wirkungen beruhen auf der Bindung und Inhibition der GABA-Chloridkanäle, was zu einer Überstimulation des zentralen Nervensystems und zum Tod führt.

Fipronil ist bei Hunden und Katzen über mehrere Wochen wirksam, weil es sich über den Talg im ganzen Fell verteilt, gut an das Haarkleid bindet und aus den Talgdrüsen über längere Zeit kontinuierlich freigesetzt wird. Der Wirkstoff wird nur zu einem geringen Anteil (< 1%) in den Körper aufgenommen. Es wirkt also nicht aus dem Blut heraus wie zum Beispiel Lufenuron.

Indikationen

Fipronil wird bei Katzen und Hunden zur Vorbeugung und Behandlung eines Befalls mit Flöhen, Zecken und Haarlingen und gegen die allergische Flohdermatitis eingesetzt.

Dosierung

Gemäss der Packungsbeilage. Die Dosis richtet sich bei Hunden nach dem Körpergewicht. Die Spot-on-Präparate werden auf dem Rücken der Tiere direkt auf die Haut verabreicht.

Kontraindikationen

Fipronil soll nicht bei zu jungen, bei kranken, verletzten oder rekonvaleszenten Tieren angewandt werden. Die Arzneimittel für Hunde sind nicht für Katzen geeignet, da eine Überdosierung möglich ist. Bei Kaninchen kann es zu einem fatalen Ausgang kommen. Die vollständigen Vorsichtsmassnahmen finden sich in der Arzneimittel-Fachinformation.

Interaktionen

Fipronil soll nicht gleichzeitig mit anderen Insektiziden angewandt werden. Piperonylbutoxid antagonisiert möglicherweise die Wirkungen von Fipronil.

Unerwünschte Wirkungen

Zu den möglichen unerwünschten Wirkungen gehören ein verstärkter Speichelfluss, Hautreaktionen an der Verabreichungsstelle, Juckreiz, Haarausfall und selten zentralnervöse Störungen. Eine Überdosierung ist zu vermeiden, da sie zu Neurotoxizität mit Tremor, Übererregung, Krämpfen und zum Tod führt.

Fipronil ist als Tierarzneimittel - wie andere Pestizide - nicht unbestritten. Die Sicherheit und Verträglichkeit des Wirkstoffs wird in der Literatur von einigen Autoren angezweifelt (z.B. Cox, 2005). Kritisiert wird unter anderem die Organtoxizität, die Ablagerung im Fell und die mangelhafte ökologische Verträglichkeit.

siehe auch

Flohmittel, Flöhe, Pyriprol, Zeckenmittel

LiteraturAutor

Interessenkonflikte: Keine / unabhängig. Der Autor hat keine Beziehungen zu den Herstellern und ist nicht am Verkauf der erwähnten Produkte beteiligt.

Weitere Informationen
Es wurden keine Artikel oder Produkte gefunden.
PharmaWiki mit Google durchsuchen.

© PharmaWiki 2007-2025
Der Autor dieses Artikels ist Dr. Alexander Vögtli. Dieser Artikel wurde zuletzt am 1.5.2022 geändert.
Impressum und Datenschutzerklärung
Produkte zu dieser Seite anzeigen