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Farbstoffe Hilfsstoffe Farbmittel

Viele Arzneimittel sind mit Farbstoffen eingefärbt. Die Gründe dafür sind vielfältig. Die Vermarktung, die Identität und die Ästhetik spielen eine Rolle. Es wird auch Bezug auf die Inhaltsstoffe und das Anwendungsgebiet genommen. Schliesslich sollen die pharmakologischen Eigenschaften der Wirkstoffe moduliert werden. Wie andere Zusatzstoffe sind auch die Farbstoffe umstritten. Sie können selten für Nebenwirkungen der Arzneimittel verantwortlich sein.Definition

Farbstoffe gehören zu den Farbmitteln, also Stoffen, welche eine Farbe verleihen. Es wird zwischen den wasserlöslichen Farbstoffen und den wasserunlöslichen Pigmenten unterschieden. Pigmente sind zum Beispiel Eisenoxide, Zinkoxid und Titandioxid. Sie gehören nicht zu den Farbstoffen, sondern zu den Farbmitteln.

Farbstoffe in der Pharmazie

Für Medikamente werden in der Regel Farbstoffe verwendet, die auch als Lebensmittelzusatzstoffe eingesetzt werden (E-Nummern). Welche Farbstoffe zugelassen sind, ist abhängig von der Gesetzgebung der entsprechenden Länder. Für die Schweiz gelten die in der Arzneimittel-Zulassungsverordnung (AMZV), in der Pharmacopoea Helvetica und in der Zusatzstoffverordnung publizierten Vorgaben. Die folgende Liste zeigt eine kleine Auswahl erlaubter Farbstoffe:

Funktionen

Die meisten pharmazeutischen Wirkstoffe und Hilfsstoffe sind weiss oder farblos. Dies gilt dann auch für die daraus hergestellten Tabletten oder Lösungen. Es existieren verschiedene Gründe, weshalb Medikamente mit Farbstoffen versetzt werden.

Eine Ursache liegt in der Vermarktung und der Identifizierung. Die Mittel sollen auffallen, in Erinnerung bleiben und sich durch das Aussehen von anderen unterscheiden. Medikamente werden sogar farblich der Corporate Identity des Unternehmens oder der Produktelinie angepasst.

Auch werden Anspielungen auf die Inhaltsstoffe oder das Krankheitsbild gemacht. So werden beispielsweise Tabletten mit pflanzlichen Wirkstoffen grün und Eisentabletten zusätzlich rot gefärbt.

Die Ästhetik und das Design spielt eine Rolle. Gefärbte Mittel sollen schöner aussehen als weisse oder farblose.

Zudem wird angenommen, mit den Farben die pharmakologischen Effekte beeinflussen zu können (Farbpsychologie). Ein Schlafmittel wird hellblau gefärbt, damit bereits die Farbe beruhigt.

Schliesslich können Arzneimittel Farbstoffe enthalten, damit sie erkannt und nicht missbraucht werden. Das Benzodiazepin Flunitrazepam (Rohypnol®) enthält einen blauen Farbstoff, damit es nicht als sogenanntes „Date Rape Drug“ in Getränke gegeben werden kann.

BeispieleUnerwünschte Wirkungen

Farbstoffe können allergische Reaktionen und Unverträglichkeitsreaktionen (Pseudoallergien) hervorrufen. Wie andere Zusatzstoffe werden auch Farbstoffe in Lebensmitteln und Arzneimitteln sehr oft kritisiert. Nebenwirkungen der Medikamente können bisweilen auf die Farb- und nicht auf die Wirkstoffe zurückgeführt werden.

Besonderheiten

Einige Wirkstoffe sind selbst farbig und die entsprechenden Arzneimittel enthalten keine Farbstoffe. Dazu gehören beispielsweise Aktivkohle (schwarz, ein Pigment), Eosin (rot), Riboflavin (gelb, orange) und Zinkoxid (weiss, ein Pigment).

siehe auch

Pigmente

LiteraturAutor

Interessenkonflikte: Keine / unabhängig. Der Autor hat keine Beziehungen zu den Herstellern und ist nicht am Verkauf der erwähnten Produkte beteiligt.

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Der Autor dieses Artikels ist Dr. Alexander Vögtli. Dieser Artikel wurde zuletzt am 16.2.2024 geändert.
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