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ADHS Indikationen

Die Aufmerksamkeitsdefizit- / Hyperaktivitätsstörung (ADHS) ist eine Entwicklungsstörung des Gehirns, die im Kindesalter beginnt und auch Jugendliche und Erwachsene betrifft. Zu den Leitsymptomen gehören die Unaufmerksamkeit, die Hyperaktivität und die Impulsivität. ADHS ist belastend und wirkt sich auf die verschiedenen Lebensbereiche aus. Bei der Entstehung spielt die Vererbung eine wichtige Rolle. Darüber hinaus sind auch Umweltfaktoren beteiligt, zum Beispiel das Rauchen während der Schwangerschaft und ein frühkindlicher Liebesentzug. Die Diagnose wird in fachärztlicher Behandlung mit strukturierten Gesprächen, Fragebögen und weiteren Tests gestellt. Für die Therapie werden nicht-medikamentöse Massnahmen mit Arzneimitteln kombiniert. Zu den bekanntesten Medikamenten gehören Amphetamine wie Methylphenidat. Es stehen weitere Wirkstoffe zur Verfügung, die nicht zur Gruppe der Stimulantien gehören. Allen ist gemeinsam, dass sie Neurotransmittersysteme im Gehirn beeinflussen.

synonym: ADHD

Symptome

Die Aufmerksamkeitsdefizit- / Hyperaktivitätsstörung (ADHS, ADHD) ist eine Entwicklungsstörung des zentralen Nervensystems. Zu den Leitsymptomen gehören:

ADHS beginnt zwar im Kindesalter, betrifft aber auch Jugendliche und Erwachsene und tritt häufiger bei Jungen als bei Mädchen auf. Sie präsentiert sich, auch abhängig vom Alter und Geschlecht, sehr heterogen und in einer unterschiedlich starken Ausprägung.

Meistens wird ADHS ab einem Alter von etwa 6 Jahren und nach dem Eintritt in die Schule festgestellt, weil dort Kompetenzen wie Aufmerksamkeit, Konzentration und Disziplin eine besondere Bedeutung haben. ADHS kann auch unentdeckt blieben oder erst im Erwachsenenalter diagnostiziert werden.

Es wird geschätzt, dass über 5 % der Kinder betroffen sind, was einen hohen Wert darstellt. ADHS ist belastend und wirkt sich auf die verschiedenen Lebensbereiche (Schule, Familie, Beruf, Freizeit) aus. Menschen mit ADHS haben ein erhöhtes Risiko für Unfälle, Rauschmittelmissbrauch, emotionale Konflikte, Gesetzesverstösse, psychiatrische Erkrankungen und Suizide.

Ursachen

ADHS beginnt im Kindesalter und wird einerseits von genetischen Faktoren verursacht, d.h. die Vererbung spielt eine wichtige Rolle. Andererseits sind in einem geringeren Ausmass auch Umweltfaktoren beteiligt, insbesondere vor während und nach der Geburt. Zu den Risikofaktoren gehören:

Die Pathogenese ist nicht vollständig aufgeklärt. Die Entstehung wird als multifaktoriell angesehen. Es handelt sich um eine funktionelle und strukturelle Entwicklungsstörung des Gehirns.

Diagnose

Die Diagnose wird in fachärztlicher Behandlung in erster Linie anhand von standardisierten Fragebögen, Checklisten, mit neuropsychologischen Tests und mit strukturierten Gesprächen gestellt. Dies sowohl mit den Patienten selbst als auch mit wichtigen Kontaktpersonen. Körperliche Untersuchungen und Labortests dienen zum Ausschluss anderer Ursachen.

Nicht medikamentöse Behandlung

Gegenwärtig existiert keine kurative Therapie. Für die symptomatische Behandlung werden nicht-medikamentöse mit medikamentösen Massnahmen kombiniert. ADHS soll individuell und multimodal angegangen werden.

Medikamentöse Behandlung

Für die medikamentöse Behandlung werden zum einen Stimulantien aus der Gruppe der Amphetamine verwendet. Dies erscheint paradox, weil sie eigentlich anregende und aktivierende Effekte haben. Die Wirksamkeit ist aber gut dokumentiert. Ihre Effekte beruhen auf der Interaktion mit Neurotransmittersystemen im Gehirn. Das bekannteste ADHS-Medikament ist Methylphenidat (Ritalin®, Generika). Amphetamine können potentiell zahlreiche unerwünschte Wirkungen verursachen und werden von Patienten ohne ADHS auch als Rauschmittel missbraucht. Sie unterliegen der Betäubungsmittelgesetzgebung und sind von den Behörden stark reguliert. Ausführliche Informationen finden Sie unter den Wirkstoffen:

Amphetamine (Stimulantien):

Es stehen weitere Wirkstoffe zur Verfügung, die nicht zur Gruppe der Stimulantien gehören. Sie üben ihre Effekte ebenfalls durch die Beeinflussung der Neurotransmission aus:

Selektive Noradrenalin Reuptake Inhibitoren (SNRI):

Selektive Noradrenalin und Dopamin Reuptake Inhibitoren (SNDRI):

Alpha2-Rezeptor-Agonisten:

Weitere Möglichkeiten:

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Der Autor dieses Artikels ist Dr. Alexander Vögtli. Dieser Artikel wurde zuletzt am 1.12.2023 geändert.
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