Erythromycin Arzneimittelgruppen Antibiotika Makrolide Erythromycin ist ein Antibiotikum aus der Gruppe der Makrolide, das für die Behandlung bakterieller Infektionskrankheiten verabreicht wird. Die Effekte beruhen auf der Hemmung der Proteinsynthese durch Bindung an die 50S-Untereinheit der Ribosomen. Die oralen Arzneimittel werden in der Regel dreimal täglich nüchtern, eine Stunde vor oder zwei Stunden nach den Mahlzeiten, eingenommen. Erythromycin ist ein Hemmer von CYP3A4 und hat ein hohes Potential für Arzneimittel-Wechselwirkungen. Dies ist auch deshalb relevant, weil es das QT-Intervall verlängern kann. Zu den häufigsten möglichen unerwünschten Wirkungen gehören Magen-Darm-Beschwerden, eine leichte Leberzellschädigung und Hautreaktionen.
synonym: Erythromycinum, Erythromycini ethylsuccinas PhEur
ProdukteErythromycin ist für die perorale Verabreichung in einigen Ländern in Form von Tabletten, als Granulat und Suspension im Handel. Dieser Artikel bezieht sich auf die Arzneimittel, die zur Einnahme vorgesehen sind. Erythromycin wurde erstmals in den 1950er-Jahren zugelassen.
Struktur und EigenschaftenErythromycin ist eine natürliche Substanz, die vom Bakterium Saccharopolyspora erythraea (früher: Streptomyces erythraeus) gebildet wird.
In den oral einzunehmenden Arzneimitteln liegt es als Erythromycinethylsuccinat vor, ein weisses, kristallines, hygroskopisches Pulver, das in Wasser praktisch unlöslich ist.
Es ist eine Mischung aus Erythromycin A, B und C, wobei Erythromycin A den grössten Anteil ausmacht. Erythromycin ist säurelabil und wird nach der Einnahme teilweise von der Magensäure abgebaut. Es hat eine tiefe Bioverfügbarkeit von etwa 40 %.
In einigen Ländern sind auch Tabletten mit Erythromycinstearat im Handel.
WirkungenErythromycin (ATC J01FA01 ) hat bakteriostatische Eigenschaften gegen einige grampositive und gramnegative Erreger. Die Effekte beruhen auf der Hemmung der bakteriellen Proteinsynthese durch Bindung an die 50S-Untereinheit der Ribosomen. Die Halbwertszeit ist mit 1 bis 2 Stunden kurz.
Wirkmechanismus der Makrolide, zum Vergrössern anklicken. Illustration © PharmaWiki
IndikationenFür die Behandlung bakterieller Infektionskrankheiten mit empfindlichen Erregern.
Zu den Anwendungsgebieten gehören unter anderem Atemwegsinfektionen, Hautinfektionen und Geschlechtskrankheiten. Makrolide werden auch dann gegeben, wenn Penicilline nicht eingesetzt werden können.
DosierungGemäss der Fachinformation. Die Arzneimittel werden üblicherweise dreimal täglich nüchtern, d.h. mindestens eine Stunde vor oder zwei Stunden nach den Mahlzeiten, eingenommen. Gemäss der deutschen Fachinformation können Kinder die Medikamente auch mit dem Essen einnehmen.
Kontraindikationen- Überempfindlichkeit, auch gegen andere Makrolide
- Schwere Leberinsuffizienz
- Kombination mit Ergotamin oder Dihydroergotamin
- Kombination mit Statinen, die von CYP3A4 metabolisiert werden
- Kombination mit Medikamenten, welche das QT-Intervall verlängern
- Kombination mit Astemizol, Terfenadin, Cisaprid, Domperidon und Pimozid
- Angeborene oder erworbene Verlängerung des QT-Intervalls
- Störungen des Elektrolythaushaltes wie eine Hypokaliämie und eine Hypomagnesiämie
- Klinisch relevante Bradykardie und Herzrhythmusstörungen
Die vollständigen Vorsichtsmassnahmen finden sich in der Arzneimittel-Fachinformation.
InteraktionenErythromycin ist ein Hemmer von CYP3A4 und kann so zahlreiche Wechselwirkungen verursachen.
Unerwünschte WirkungenZu den häufigsten möglichen unerwünschten Wirkungen gehören:
- Magen-Darm-Beschwerden wie Übelkeit, Erbrechen, Bauchschmerzen, Blähungen und Durchfall
- Leichte Leberzellschädigung, veränderte Leberwerte
- Hautreaktionen wie Allergien, Rötungen und Nesselfieber
- Arzneimittel-Fachinformation (CH, USA, D)
- Curry J.I., Lander T.D., Stringer M.D. Review article: erythromycin as a prokinetic agent in infants and children. Aliment Pharmacol Ther, 2001, 15(5), 595-603 Pubmed
- Europäisches Arzneibuch PhEur
- Lacey R.W. A new look at erythromycin. Postgrad Med J, 1977, 53(618), 195-200 Pubmed
Interessenkonflikte: Keine / unabhängig. Der Autor hat keine Beziehungen zu den Herstellern und ist nicht am Verkauf der erwähnten Produkte beteiligt.
Weitere InformationenWirkstoffe: Erythromycinum
Unternehmen: Almirall AG
Abgabekategorie: B
Gruppe / Anwendung: Topische Aknemittel
Wirkstoffe: Erythromycinum
Unternehmen: Almirall AG
Abgabekategorie: B
Gruppe / Anwendung: Topische Aknemittel
Wirkstoffe: Erythromycinum
Unternehmen: Drossapharm AG
Abgabekategorie: B
Gruppe / Anwendung: Topische Aknemittel
Wirkstoffe: Erythromycinum
Unternehmen: Drossapharm AG
Abgabekategorie: B
Gruppe / Anwendung: Topische Aknemittel
Wirkstoffe: Erythromycinum
Unternehmen: Advanz Pharma Specialty Medicine Switzerland GmbH
Abgabekategorie: B
Gruppe / Anwendung: Antibiotika: Makrolide / Lincosamide
Wirkstoffe: Erythromycinum
Unternehmen: Advanz Pharma Specialty Medicine Switzerland GmbH
Abgabekategorie: B
Gruppe / Anwendung: Antibiotika: Makrolide / Lincosamide